In der konstituierenden Sitzung für das Amtsjahr 2014/15 hat die LandesAstenKonferenz Niedersachsen (LAK) am 13. Mai 2014 den Ausschluss des AStA der Uni Göttingen beschlossen.
Nach Ansicht von zwei Dritteln der anwesenden Mitglieder ist es dem AStA der Uni Göttingen derzeit nicht möglich, die Präambel der Satzung der LAK zu tragen. Hintergrund ist die Wahl von zwei Mitgliedern studentischer Verbindungen als Referenten in den AStA der Uni Göttingen im Februar bzw. März 2014.
Marie Dücker, Mitglied im Koordinator*innenkollektiv der LAK, erklärt: „Die Präambel der Satzung der LAK enthält eine Selbstverpflichtung auf den Einsatz gegen Sexismus, Rassismus und weitere Diskriminierungen. Die LAK setzt sich für eine emanzipatorische Gesellschaft ein.“
Die Satzung der LAK sieht Regelungen vor, Studierendenschaften als Mitglieder ausschließen zu können, wenn die die dort tätigen Referent*innen wiederum Mitglieder von Organisationen sind, die rassistische oder sexistische Positionen vertreten.
Die große Mehrheit der Mitglieder der LAK vertritt den Standpunkt, dass die Mitgliedschaft zweier Referenten des AStA der Uni Göttingen in studentischen Verbindungen den Ausschluss der Studierendenschaft rechtfertigt.
Dazu Jannis Wahlmann, ebenfalls Mitglied im Koordinator*innenkollektiv der LAK: „Studentische Verbindungen sind in der Regel durch die Prinzipien Männerbund und Lebensbund geprägt. In den Verbindungen, in denen die Referenten in Göttingen aktiv sind, dürfen ausschließlich Männer Mitglied werden. Die Mitgliedschaft in einer der beiden steht darüber hinaus nur Christen offen. Die Förderung elitärer Karrierenetzwerke ist Bestandteil beider Verbindungen.“
Für die Mehrzahl der Mitglieder der LAK widersprechen die von den beiden Verbindungen vertreteten Positionen den in der Präambel der Satzung der LAK festgelegten Zielen.
Marie Dücker ergänzt: „Nach Ansicht der LAK muss sich der AStA der Uni Göttingen die Mitgliedschaft der beiden Referenten in Verbindungen zurechnen lassen. So ist der dortige Finanzreferent durch sexistische Äußerungen auf seinem Facebook-Profil aufgefallen. Auf der Webseite seiner Verbindung wird ein heteronormatives Rollenbild propagiert, das Frauen auf die Rolle von Freundinnen, Verlobten und Ehefrauen von Männern festlegt.“
Jannis Wahlmann abschließend: „Es ist der Wunsch der LAK, sich im kommenden Jahr verstärkt gegen Diskriminierungsformen wie Sexismus, Rassismus, Homophobie oder Antisemitismus einzusetzen. Bereits in der nächsten Sitzung werden wir daher über entsprechende Konzepte diskutieren.“