Die Studienzulassung im Briefkasten, ein neuer Lebensabschnitt beginnt, alles scheint perfekt! Und was tun, wenn kein Wohnraum verfügbar ist? Na, dafür gibt’s doch Studierendenwohnheime! Meist vom Studentenwerk. Doch leider ist es für Studierende nicht so unkompliziert, wie es klingt. Um über massive Probleme zu sprechen, die es bezüglich des studentischen Wohnraums und der finanziellen Belastung seitens der Studentenwerke gibt, wird es am 27.07. ein Gespräch zwischen Studentenwerksvertreter*innen aus Niedersachsen und Landtagsabgeordneten der SPD geben.
Verschiedene Niedersächsische ASten veröffentlichen Pressemitteilungen rund um das Thema studentisches Wohnen und die entsprechenden Kosten.
Denn kostengünstiger studentischer Wohnraum ist knapp. „Nur jede*r zehnte Student*in hat in Niedersachsen die Chance auf einen Wohnheimplatz vom Studentenwerk. Durch steigende Studierendenzahlen wächst jedoch auch der Bedarf an Wohnheim-Plätzen stetig. Trotz dieser Zahlen strich die Niedersächsische Landesregierung in diesem Jahr auch die letzten Zuschüsse für studentischen Wohnbau. Die Einstellung der Fördermittel erfolgte mit der Begründung, dass der Niedersächsische Landesdurchschnitt den Bundesdurchschnitt erreicht habe.“ berichtet Thorben Witt (Koordinator*in der LandesAStenKonferenz Nds.).
Doch es ist nicht nur die Wohnsituation, die es Studierenden erschwert sich auf das Studieren zu konzentrieren. Auch die finanzielle Belastung durch die Studentenwerke ist in Niedersachsen massiv. Niedersächsische Studierende zahlen Studentenwerksbeiträge von weit über 60€ pro Semester, beim Studentenwerk Ost Niedersachsen sogar 98€.
Ronja Hesse (Koordinator*in der LandesAStenKonferenz Nds.) konstatiert: „Diese enorm hohen Gebühren von bis zu 100€ kommen einer Studiengebühr durch die Hintertür gleich, dies wird von der LandesAStenKonferenz Niedersachsen strikt abgelehnt. Das Land muss hier seine Pflicht wahrnehmen und der Förderung der Studentenwerke nachkommen, ansonsten sind die Studienbedingungen in Niedersachsen ungleich schlechter, als in anderen Bundesländern. Dies trifft insbesondere Personen, die ohnehin bereits Schwierigkeiten haben ihr Studium zu finanzieren und zwar auf allen Ebenen, durch hohe Beiträge, ebenso wir durch hohe Mieten und andere hierdurch erhöhte Kosten“.
Lokale Pressemitteilungen und weitere Forderungen wurden veröffentlicht von:
- AStA TU Braunschweig: https://www.asta.tu-braunschweig.de/de/asta/news/wohnungsnot-2016/
- verschiedenen ASten aus Hannover (Hochschule, Uni, MHH, HMTH): http://www.asta-hannover.de/2016/07/22/pressemitteilung-zelten-statt-wohnen-was-droht-den-studierenden-in-hannover/
- AStA Uni Lüneburg: http://www.asta-lueneburg.de/2016/07/26/hohe-studentenwerksbeitraege-und-teure-mieten-studentinnen-in-lueneburg-besonders-belastet/#more-2632
- Der AStA der Carl von Ossietzky Universität (Oldenburg) hat zusammen mit dem Studentenwerk Oldenburg eine Umfrage erstellt, aus der sie Forderungen ableiten: http://asta-oldenburg.de/posts/ergebnisse-der-umfrage-zum-studentischen-wohnen-in-oldenburg/