Das Land Niedersachsen stellt für Studienanfänger*innen zum Wintersemester eine Million Euro bereit. Diese können durch sogenannte Landesstipendien abgerufen werden und sollen vor allem Erstakademiker*innen unterstützen, die ein Studium aufnehmen. Die Höhe der Landesstipendien verläuft sich zumeist auf 500 Euro, insgesamt seien seit Einführung der Landesstipendien 2009 vier Millionen Euro in das Programm geflossen.
Silke Hansmann für das Landeskoordinator*innenkollektiv erklärt: „Wir begrüßen zwar vor allem die finanzielle Förderung von Studierenden aus Nicht-Akademiker*innen-Familien, eine solche Förderung wäre aber gar nicht nötig, wenn sich die derzeitige Landesregierung endlich für die Abschaffung der sozial nicht verträglichen Studiengebühren aussprechen würde. Studiengebühren unterstützen ein sozial ausgrenzendes Bildungssystem in hohem Maße. Ein Stipendienprogramm mit vier Millionen Euro zu finanzieren und auf der anderen Seite die Landeseinnahmen durch die Erhebung von Studiengebühren um ein Vielfaches zu steigern, stellt für uns ein Widerspruch in sich dar.“
Dominik Bennett für das Landeskoordinator*innenkollektiv abschließend: „Erstakademiker*innen können eine finanzielle Unterstützung im Studium ebenso über bedarfsgerechte BAföG-Sätze sicherstellen, Landesstipendien sind hierfür nicht nötig. Wir sehen die Lan- desstipendien als Eingeständnis von Wissenschaftsministerin Wanka, dass Studiengebühren eine so abschreckende und große finanzielle Hürde darstellen, dass nun versucht wird mit diesem Angebot Studierende davon zu überzeugen, ihr Studium trotzdem in Niedersachsen zu beginnen. Wir stellen hier einen klaren Zusammenhang zum negativen Wanderungssaldo in Bezug auf Studierende in Niedersachsen her und fordern die Landesregierung auf endlich aktiv zu werden, Studiengebühren abzuschaffen und so einen freien Zugang zu Bildung auch in Niedersachsen sicherzustellen.“