Das Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) muss wegen der anhaltenden coronabedingten Ausnahmesituation die individuelle Regelstudienzeit der Studierenden um den Zeitraum der Pandemie verlängern. So fordert es das Solidarsemesterbündnis, bestehend aus der LandesAStenkonferenz, der GRÜNEN JUGEND Niedersachsen, den Jusos Niedersachsen, der DGB-Jugend Niedersachsen, dem Bundesverband Ausländischer Studierender und dem freien Zusammenschluss von Student*innenschaften. Um seiner Forderung nach Verlängerung der Regelstudienzeit mehr Nachdruck zu verleihen, hat das Bündnis eine Petition gestartet und ruft zu einer breiten Teilnahme auf. Mindestens 5.000 Unterschriften in 6 Wochen werden benötigt, um eine öffentliche Petition in den Landtag zu erwirken.
Die im Dezember vom Landtag beschlossene einmalige Verlängerung der Regelstudienzeit wird dem Bündnis zufolge den anhaltend schwierigen Studienbedingungen nicht gerecht. Darüber hinaus helfe die Umsetzung des Corona-Ausgleichs derzeit noch nicht denjenigen, die schon vor Corona Langzeitstudiengebühren gezahlt haben. Andere Bundesländer haben die zusätzlichen Studiengebühren in Höhe von 500€ schon vor Jahren gestrichen.
Daryoush Danaii von der LandesAStenkonferenz erklärt: „Trotz der bestehenden ersten und einmaligen Verlängerung der Regelstudienzeit konnten noch nicht alle BAföG beziehenden Studierenden die notwendige Verlängerung erhalten, für das aktuelle Semester braucht es erneut diese pauschale Lösung zur BAföG-Verlängerung. Dass für dieses zweite Semester noch keine weitere konkrete Unterstützung vom MWK kommt, enttäuscht die niedersächsischen Studierenden. Diese erleben weiterhin Probleme beim Ablegen der Prüfungen oder bei der Studienfinanzierung, was eine Umfrage der LandesAStenkonferenz zu den Corona-Semestern eindrucksvoll zeigt.“
Dass die Regelstudienzeit nur um ein Semester verlängert wurde, ist für das Bündnis nicht verständlich, da sich die Belastungen der Studierenden nach einem Semester nicht in Luft aufgelöst hätten. Ute Neumann, Abteilungsleiterin für Jugendpolitik und Jugendbildung im DGB-Bezirk Niedersachsen-Bremen-Sachsen-Anhalt, betont: „Zwei von drei Studierenden arbeiten neben ihrem Studium, größtenteils um sich den Lebensunterhalt zu finanzieren. In vielen Bereichen, wie der Gastronomie, haben Studierende in der Corona-Krise ihren Nebenjob verloren. Die Verlängerung der Regelstudienzeit ist das Mindeste, um Studierenden ein wenig Perspektive zu geben. Besser wären zusätzliche finanzielle Hilfen.“